Marisa L.

Projektmanagerin im Bereich Controlling, Rechnungsprüfung und Digitalisierung. Nach der 7-jährigen Familienphase Wiedereinstieg als Controllerin in der Verwaltung einer Non-Profit-Organisation.

Was haben Sie beruflich gemacht und wie lang war Ihre Familienphase?

Ich war zuletzt als Projektmanagerin in der Verwaltung eines Bio-Lebensmittelhändlers tätig. Es ging um Prozessoptimierungen in den Bereichen Controlling, Rechnungsprüfung und Digitalisierung. Danach kamen sieben Jahre intensive Familienphase.

Welche Unterstützung war für Sie bei power_m besonders wichtig und gab es für Sie ein Aha-Erlebnis?

Der Anfang bei power_m gab mir zunächst ein Gefühl für Struktur und Selbstorganisation. Darüber hinaus war die Informationsvermittlung über die grundsätzlichen Optionen und Wege zurück in die Arbeitswelt sehr übersichtlich und klar formuliert. Es fühlte sich schnell ganz normal und machbar an, wiedereinzusteigen.
Persönlich hatte ich zwei Aha-Momente: Zum einen die Tatsache, dass es sehr vielen Frauen ähnlich ging. Zum anderen mittendrin, als ich mit dem aktuellen Stand des Bewerbungs-Know-Hows doch noch einen passablen Lebenslauf hinbekam.

Können Sie kurz Ihren Bewerbungsprozess skizzieren: Wie viele Bewerbungen haben Sie geschrieben? Wie liefen Ihre Gespräche? Was hat gut funktioniert, was nicht?

Ich brauchte über ein Jahr, eine Bewerbung zu verschicken (Zusammenstellen der Unterlagen und geeigneter Fotos, Ferien, die dazwischen kamen). Bei der zweiten Stelle klappte es dann. Meine Empfehlung für das Vorstellungsgespräch: Vorbereitung ist das A und O. Man sollte ohne Fragezeichen in das Gespräch gehen. Ich hatte Glück, da bei mir die Vorstände erst beim zweiten Gespräch dabei waren. Die Geschäftsführerin hatte mich davor allein interviewt. Und wir waren uns sympathisch.

Wie fanden Sie Ihren Arbeitgeber und Ihre jetzige Stelle? Was machen Sie genau?

Die Anzeige fand ich online beim Münchner Merkur. Sie war ursprünglich auf 30 Stunden ausgelegt. Ich konnte nur für maximal 20 Stunden. Aber ich versuchte es trotzdem. Ich bin jetzt als Controllerin in der Verwaltung einer Non-Profit Organisation (im Bereich Jugendhilfe) tätig. Zusammen mit der Geschäftsführung und in Abstimmung mit dem HR erstelle ich u.a. turnusmäßige Berichte zur Darstellung der Kosteneffizienz und -kontrolle der Organisation.

Was schätzen Sie an Ihrem jetzigen Arbeitgeber und der Berufstätigkeit am meisten?

Am allermeisten schätze ich das große Verständnis, das mir als Mutter entgegengebracht wird. Obwohl meine Vorgesetzten keine Erfahrung mit Homeoffice hatten, haben sie sich auf einen Versuch mit mir eingelassen. Heute kann ich, wenn es das Projekt erlaubt, spontan einen Tag Homeoffice einlegen oder auch Arbeitstage umlegen. Ich arbeite zwei volle und einen halben Tag. Das hilft bei Betreuungsengpässen, Krankheit oder Ferien. Und auch, um mir manchmal die für mich relativ lange Anfahrt von 30 bis 45 Minuten mit dem Auto zu sparen.

Gab es Frustration im Wiedereinstiegsprozess? Wie sind Sie damit umgegangen?

Es hat für mich alles sehr lange gedauert. Ich wusste nicht, ob ich mal in einem oder in drei Jahren vielleicht endlich etwas finden würde. Die Deadlines und Termine in den Workshops waren ein sehr guter Antrieb für mich!

Was hat sich in der Familie seit Ihrem Wiedereinstieg verändert? Was bringen sie aus der Familienphase an zusätzlichen Kompetenzen mit ins Berufsleben?

Insgesamt ist meine Woche jetzt strukturierter. Die Kinder übernahmen ihre ersten eigenverantwortlichen Jobs daheim. Ich versuche, zumindest meine Kochlust aufs Wochenende zu verlegen und unsere gemeinsame Familienzeit ist wichtiger denn je und wird daher gut geplant.

An durch die Familienzeit entwickelte Kompetenzen würde ich nennen:

  • Mehr Authentizität und eigene Prinzipien
  • Stärke in der Entscheidungsfindung
  • Mehr Widerstandskraft 
  • Umsicht und Empathie

Was sind Ihre beruflichen (und privaten) Pläne für die nächsten 5 Jahre? Was wollen Sie erreicht haben?

Ich bin mir bewusst, dass meine Ressourcen die nächsten Jahre noch hauptsächlich für die Familie gebraucht werden, auch weil mein Partner nicht viel mithelfen kann, und ich meine Kinder nicht ganztags in einer Einrichtung betreut haben möchte. Jedoch möchte ich ganz behutsam wieder mehr Verantwortung im Job, gerne weiter im sozialen Bereich – aber das steht nicht in Stein gemeißelt. Und aus einer Arbeitssituation heraus ergeben sich viel leichter weitere berufliche Möglichkeiten als das noch vor einem Jahr der Fall war, als ich ganz zuhause war.
Grundsätzlich gilt für mich: Ich bin sehr froh, wieder zurück im Beruf zu sein und auch in Teilzeit gute Leistung zu erbringen. Aber der Job sollte sich gut mit meiner Familie vereinbaren können. Nicht andersherum.

power_m hat mir nach sehr langer Familienzeit angenehme Orientierungshilfe und Motivation sowie hands-on-Anstöße für den Wiedereinstieg gegeben.

 

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